Bassunterricht: Holzarten, Aufbau und Elektrik eines E-Basses
entsprechen sind gleichermaßen wie bei einer E-Gitarre zu betrachten. Lediglich die Tonabnehmer sind etwas anders gebaut und angeordnet.
Der Standard-E-Bass hat vier Saiten in der Stimmung E-A-D-G. Das entspricht den tiefen Saiten der Gitarre. Allerdings sind die Basssaiten erheblich dicker, sie sind eine Oktave tiefer gestimmt. Das Stimmen des Basses erfolgt wie bei der Gitarre.
Es gibt bei fortgeschrittenen Rockmusikern heute die Neigung, sich den neuen fünf- oder gar sechssaitigen Bässen zuzuwenden. Allerdings sollte dies für einen Anfänger zunächst kein Thema sein.
Bass, Bass, wir wollen Bass
Auf den ersten Blick scheint ein Bass verhältnismäßig wenig Möglichkeiten für den Musiker zu bieten. Vor allem stolze Gitarristen halten ihn oft für simpel und kritisieren seine eingeschränkten Möglichkeiten. Doch bei tieferem Blick in die Materie findet man recht schnell heraus, dass der Bass keineswegs zu wenig Möglichkeiten bietet, zumal es auch Bässe mit fünf, sechs oder sogar sieben Saiten gibt. Aber auch die standardmäßigen vier Saiten genügen, um herrlich wummernde Sounds oder auch sanfte Klänge zu erzeugen.Ein erfahrener Bassist kann nicht nur im Hintergrund die Gitarre begleiten, was bei genauerem Hinhören den Gesamteindruck vieler Musikstücke verbessert, sondern auch Soli hervorbringen, von denen ein Gitarrist nur träumen kann. Ein gutes und vor allem bekanntes Beispiel ist der Bassist der Red Hot Chili Peppers, Michael „Flea“ Balzary, ohne dessen Bass-Spiel die Band bestimmt nicht die wäre, die sie heute ist.
Der Weg ist steinig und hart
Das Greifen der Saiten scheint zu Anfang, aufgrund der verhältnismäßig großen Bünde, nahezu unmöglich, doch schnell merkt man, dass das nur eine Sache der Übung ist. Was die Spielhand angeht, gibt es generell zwei Grundspielarten: Zum einen das – sofern man es mit dem Bass noch so nennen kann – Zupfen mit dem Plektrum und zum anderen die Pizzicato-Technik, die vom Kontrabass herübergeschwappt ist und bei der die Finger, zumeist nur Zeige- und Mittelfinger, absichtlich die Saite nach oben ziehen.
Mit dem Plektrum lassen sich aggressivere Klänge erzeugen, weshalb diese Spielart vor allem bei Punk, Hardrock und Metal Anwendung findet. Die Pizzicato-Technik hingegen ermöglicht eine sehr hohe Kontrolle über die Saite und erzeugt einen runderen Ton.
Hinzu kommen noch andere Spielarten, wie zum Beispiel das „Slapping und popping“, das vor allem im Funk verwendet wird, aber auch vom bereits genannten Michael Balzary.
Bassisten, die schon eine Weile länger im Geschäft sind und diese Techniken mehr oder weniger beherrschen, lieben am Bass vor allem seinen – je nach Belieben – aggressiven und dröhnenden, abrundenden und melodischen oder slappenden Sound, wie er beim oben genannten Slapping entsteht.
Andere lieben einfach den „Fühl-den-Bass-und-schwing-das-Tanzbein-Effekt“, wie er vor allem im Rock’n’Roll auftritt, wo der Bass nicht wegzudenken ist. Wieder andere finden es schlicht faszinierend, wieviel sich aus den zumeist vier Saiten herausholen lässt.
In den Bass verhört
Auch die Gründe, wie man dazu gekommen ist, Bass zu spielen, sind verschieden. Die einen mögen es einfach etwas größer und tiefer oder haben sich aufgrund eines bestimmten Liedes in den Bass verguckt – oder besser verhört. Manch einer will einfach anders sein, viele sind auch realistisch und geben zu, dass der ursprüngliche Grund zur Entscheidung für den Bass der ist, dass die Chancen, später in einer Band zu spielen, für einen Bassisten um einiges höher sind als für einen Gitarristen.
Das ist auch der am weitesten verbreitete Grund für den Start einer Karriere als Bassist, denn nicht selten kommt es vor, dass die Band eines Freundes noch einen Bassisten sucht, man sich deshalb kurzerhand einen Bass zulegt, zu spielen beginnt und sich auf diesem Wege in den vorher nicht beachteten Bass verliebt.
Doch welchen Grund man für seine Instrumentenwahl auch hat: Am Ende ist fast jeder froh, die beste Entscheidung seines Lebens gemacht zu haben – indem er sich einen Bass gekauft hat.